Torben Ebbesen
Ausstellung im Kunstraum Tosterglope noch bis 7. Juli 2013


KUNSTVEREIN LÜNEBURG
Zeichnungen / Modelle
25. Mai 2013 bis 23. Juni 2013
Öffnungszeiten Samstag bis Sonntag 11-16 Uhr
KUNSTRAUM TOSTERGLOPE
Skulpturen
25. Mai 2013 bis 7.Juli 2013
Öffnungszeiten Samstag und Sonntag 14-18 Uhr und nach Vereinbarung
www.kunstraum-tosterglope.de
Podiumsdiskussion zu „Kunst im öffentlichen Raum"
Zur Finissage der Ausstellung:
Sonntag, 23. Juni 2013, 11.00 Uhr im Heinrich-Heine-Haus,
Am Ochsenmarkt 1a, Lüneburg
Teilnehmer/innen:
Dr. Christoph Behnke, Leuphana Universität Lüneburg
Dr. Anke Haarmann, Hamburg
HAWOLI, Künstler Neuenkirchen
Michael Hübl, Karlsruhe
Heike Gundermann, Stadtbaurätin der Stadt Lüneburg
Brigitte Raabe / Michael Stephan, Künstler Hamburg
Moderation: Johannes Kimstedt, Tosterglope
KUNSTRAUM TOSTERGLOPE hat in Kooperation mit KUNSTVEREIN LÜNEBURG einen ausgewiesenen Spezialisten für Kunst im öffentlichen Raum – Torben Ebbesen – eingeladen, der an beiden Orten unterschiedliche Schwerpunkte seines Schaffens zeigt: Skulpturen und Zeichnungen, Gedanken und Entwürfe. Zentrale Fragestellungen zur öffentlichen Kunst sollen unter den Bedingungen vor Ort diskutiert werden.
Insbesondere in Lüneburg wird derzeit wieder vermehrt die kritische Sicht auf den öffentlichen Stadtraum mit seiner „Kunst am Bau“ und den Denkmalen und Brunnen fokussiert. Das Thema scheint geradezu im öffentlichen Raum zu liegen. Sowohl die begleitenden Vermittlungsformate AMBULANZ und „Zwei Fliegen“ als auch die geplante Podiumsdiskussion, die im Übrigen von der Stadtverwaltung ausdrücklich gewünscht ist, sollen versuchen, das Thema auch im Kunstvereinskontext kritisch zu behandeln. Damit soll der neu belebte Lüneburger Kunstverein stärkere Verantwortung in Fragen der kulturellen Öffentlichkeit übernehmen.
Im ländlichen Raum wird die Fragestellung in den meisten Fällen nicht nachhaltig behandelt. Das KUNSTRAUM-Team bedauert diese Lücke und bemüht sich, an einigen Stellen ein öffentliches Bewusstsein zu provozieren. Hier spielt AMBULANZ- Kunstvermittlung eine große Rolle. Die bisher geleisteten öffentlichen Interventionen, die mit SchülerInnen durchgeführt wurden, haben durchaus Spuren hinterlassen.
Die geplante Doppelausstellung soll das Phänomen der künstlerischen Pläne und Verwerfungen beleuchten, die häufig als Erklärung für die Stadtraum- oder überhaupt Öffentlichkeitsutopien genannt werden. Anhand dieser Einsichten in künstlerische Strategien kann die kritische Haltung der Öffentlichkeit gegenüber „Kunst am Bau“ untersucht und diskutiert werden. Die begleitende Podiumsdiskussion soll dies unterstützen. J.K.
Kurator der Ausstellung Michael Hübl:
Der Künstler Torben Ebbesen gehört zu den profiliertesten Künstlern der neuen dänischen Kunst. Er war einer der maßgeblichen Initiatoren und Gründer der Gruppe
‚Ny Abstraktion‘, die sich Anfang der 1980er-Jahre in Kopenhagen mit dem Ziel konstituierte, Impulse der konkreten und konstruktiven Kunst aufzugreifen und im Sinne gegenwartsnaher Reflexionen zu erweitern, in die vor allem philosophische und ethische Fragen einfließen. Wichtig ist Ebbesen in diesem Zusammenhang der Austausch mit Fachleuten anderer Disziplinen; hier nehmen der Philosoph Arno Victor Nielsen und der Architekturtheoretiker Henrik Reeh eine besondere Stellung ein. Neben einem expliziten Interesse an historischen Gartenanlagen (Jægerspris, DK, Schwetzingen, D) hat für Ebbesen die Auseinandersetzung mit grundlegenden Themen der menschlichen Existenz wie „künstliches Leben“, „Physik/ Metaphysik“ oder „Tod“ herausragende Bedeutung, wie nicht zuletzt seine Ausstellung ‚Tale til himlen‘ (Ansprache an den Himmel, Viborg und Sorø, 2004) zeigte.
1986 vertrat Ebbesen Dänemark auf der Biennale di Venezia und präsentierte im dänischen Pavillon eine Einzelausstellung. In Deutschland ist der Künstler vor allem durch Arbeiten im öffentlichen Raum bekannt, die er unter anderem für die Universitäten Karlsruhe und Tübingen verwirklichte. Besondere Beachtung fand seine Arbeit ‚Fuchs schaut Skulptur an‘ (Tuttlingen 1988), in der er Prinzipien einer klaren, formstrengen Abstraktion mit semantisch vielschichtigen narrativen Elementen kombinierte und damit neue Möglichkeiten eines unmittelbaren Zugangs zur Kunst eröffnete.
Gerade den öffentlichen Raum versteht Ebbesen als Ort, der eine solche direkte Auseinandersetzung nicht nur erlaubt, sondern erfordert, weil hier die Kunst unabhängig von einer kunstspezifischen, mithin im eigentlichen Wortsinn ex-klusiven Institution (Museum, Galerie) auftritt. Das Kunstwerk übernimmt die Funktion eines Akteurs, der im öffentlichen Diskurs eine bestimmte Aussage zur Debatte stellt. Folglich wird der Ort der künstlerischen Intervention zur Agora, zu einem Platz, an dem Menschen durch die das Werk des Künstlers zur Erörterung von Fragen aufgefordert werden, die für sie und das Gemeinwesen relevant sind. Ebbesen misst gerade diesem Zusammenhang in seiner Arbeit erhöhte Bedeutung bei, indem er bei der Entwicklung ortsspezifischer Skulpturen insbesondere die historischen, architektonischen, aber auch soziologischen Aspekte des jeweiligen Standortes in die Konzeption des Werks mit einbezieht.
Die Ausstellung wird gefördert von





Das Ausstellungsbegleitende Kunst-Vermittlungsformat ZWEI FLIEGEN wir gefördert von der Bürgerstiftung Lüneburg