Franziska Reinbothe – bei genauer Betrachtung
08. – 31.03.2019
Franziska Reinbothes künstlerischer Schwerpunkt liegt in der ungegenständlichen Malerei. Sie ist zwar dem Tafelbild verbunden, untersucht aber dessen Erweiterungspotenzial. Sie rafft Leinwände zusammen, legt Keilrahmen frei oder verzichtet gleich ganz auf sie. Wie ist ein Bild gemacht? Sie möchte sein Dahinter sehen und zeigen. Sie dehnt, faltet, bricht, durchschneidet und vernäht ihre Bilder nach Beendigung des Malprozesses. Einige von ihnen ragen dann weit in den Raum hinein, andere haben sich bereits vollständig von der Wand gelöst. Immer aber geht es um zeitgenössische Malerei, deren Mittel, Möglichkeiten und Variabilität.
Franziska Reinbothe arbeitet nicht projektbasiert, sondern kontinuierlich im Prozess. Dabei vertraut sie auf das Machen, anstatt im Vorhinein einengende Entscheidungen zu fällen. Wie sieht das Bild aus, wenn sie ihm die Leisten bricht? Und wie, wenn sie statt Leinwand und Farbe Chiffon und Siebdruckgewebe verwendet? Neugier und Impulsivität sind ihre Antriebe. Franziska Reinbothe wurde 1980 in Berlin geboren, lebt und arbeitet freischaffend als Bildende Künstlerin in Leipzig.
Heinrich Heine-Haus, Am Ochsenmarkt 1
Einführung: Nadine Grünewald, Kuratorin
Kunstverein für Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin